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Sonntag, 19.August 2001

 

Bin gegen 10 Uhr aufgewacht und wollte wieder zurück nach Tottori fahren, bis ich feststellen musste, dass erneut Ärger im Anmarsch war. Im Eifer des Gefechts hatte ich am Abend zuvor meinen Wagen mit samt Autoschlüssel darin verschlossen. Bei den alten Japanerkisten lassen sich die Fahrertüren auch ohne Schlüssel verriegeln, wenn man den Türgriff hält beim zuschlagen. Toll, so stand ich vor meiner Karre und der Schlüssel baumelte im Schloß!! SCHEISSE!! Ok, was tun?? Irgendjemand anrufen oder zur Tankstelle gehen um nach nem Haken zu fragen um die Tür zu knacken?? Doch wie erklär ich dem Tankwart, was ich brauche und das ich das Teil auch noch mitnehmen möchte. Hab mich dann doch dafür entschieden, die Tür selber zu knacken. Hab mich an der Beifahrertür zu schaffen gemacht und die Verkleidung abgenommen. In Alex´Garage fand ich dann einen langen Haken um den Öffnungsmechanismus zu knacken. Nach ca. 20 Minuten hatte ich die Tür offen, ohne allzu großen äußerlichen Schaden anzurichten. Nur lässt sich dir Tür von außen mit dem Griff nicht mehr öffnen. Muß das dann wohl auch noch reparieren lassen. Ey Mann, nur Kosten mit der Kiste (OK, is meine Schuld, nervt aber eben!!). Hab den Wagen in knallend heißer Sonne geknackt und war dementsprechend klitschnass geschwitzt!

Zu hause hab ich mich über Fußball und Nachrichten im Netz informiert und mich gegen 16 Uhr auf das Abendessen bei der Familie Yamamoto fertig gemacht. Der Sohn der Familie ist bei mir im Youth Team im Sports Center. Die Eltern können beide deutsch, da sie die letzten 3 Jahre in Hamburg gelebt haben und sie haben mich zum Abendessen eingeladen. Wurde von Herrn Yamamoto mit dem Auto abgeholt und wir haben ein kleines Grillfest mit ein paar Freunden gehabt. War wieder sehr nett und interessant. Die Leute sind hier wirklich so was von freundlich, zuvorkommend und überhaupt nicht verschlossen oder Ausländern abgeneigt. Ich fühle mich hier richtig wohl und jeder Tag hat etwas neues zu bieten. Auch lerne ich jeden Tag mehr und mehr japanisch dazu, das mag nur ein kleiner Wortfetzen sein, doch es wird immer mehr und so langsam kann ich der Unterhaltung etwas folgen. Den ungefähren Inhalt des Gesprächs bekomme ich ab und zu schon etwas mit. Für 4 Monate in Japan kann man schon zufrieden sein. In einem Jahr möchte ich mich schon einigermaßen gut mit den Leuten unterhalten können. Sie sind darüber auch so was von begeistert, das jemand versucht diese Sprache zu lernen. Man wird dadurch noch herzlicher aufgenommen. Besonders wenn man den Dialekt lernt, der hier in Tottori gesprochen wird. Er nennt sich Tottori-ben und ist zwar ein etwas ländlicher Dialekt, doch die Leute lieben einen dafür, wenn man als Gaijin ein paar solcher Sätze drauf hat. Ist eben wie wenn ein Japaner in Stuttgart lebt und dann locker auf schwäbisch loslegt, kommt dann schon locker rüber.

Wir haben uns über alles mögliche unterhalten. Frau Yamamotos Schwester war auch da. Sie konnte sehr gut Englisch und so hab ich den ganzen abend von deutsch auf englisch umgeschaltet und umgekehrt, was nicht immer ganz einfach war!

Gegen 23 Uhr wurde ich wieder nach hause gefahren. Bis 1 Uhr hab ich noch mein Tagebuch aktualisiert und bin danach ins Bett.