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Mittwoch, 26.Dezember 2001

 

Zur Zeit bin ich wieder recht müde am morgen, na ja, wenn wundert´s, wenn ich immer bis morgens um 3 Uhr wach bin. Sollte meinen Rhythmus wieder einigermaßen in den Griff bekommen. Jedenfalls bin ich heute um 11 Uhr aufgestanden, hmm, ich glaube so spät war es noch nie. So hat es dann eine Weile gebraucht, bis ich endlich wach war.

Gestern bekam ich in der Arbeit einen Anruf von meiner Bank. Mein japanisch ist ja immer noch rudimentär, doch konnte ich soviel verstehen, das ich bei der Bank noch einmal vorbeikommen sollte und mein Inkan, also meinen japanischen Unterschriftsstempel, mitbringen sollte, da ich wohl vergessen hatte, ein Papier zu stempeln. Also bin ich vor der Arbeit bei der Bank vorbei, hab noch kurz bei Lars Kieper vorbeigeschaut und meine Office CD abgeholt. Dabei hab ich ihn dann gleich als Dolmetscher mitgenommen in die Bank, die im selben Gebäude wie das Kencho ist und auch im Erdgeschoss liegt. Doch hatte die Schalterfrau die Papiere bereits vorliegen und ich musste nur einmal stempeln, für eine Einzugsermächtigung der Stadtwerke hier in Tottori. In Japan gilt die handschriftliche Unterschrift eher weniger, sondern man lässt sich einen persönlichen Stempel anfertigen (nicht das der dann fälschungssicherer wäre, aber gut, so läuft es hier nun mal!!) und benutzt ihn für alle Transaktionen wie Überweisungen, bei der Paketannahme an der Haustür, für Verträge beim Autokauf, bei Strafzetteln (grins), und wenn man einen Kredit bei der Bank möchte. So hatte sich das also schnell erledigt und dann durfte ich auch schon in die Arbeit fahren. Heute habe ich mich im Netz über japanische Sitten und japanische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens informiert. Es gibt ein paar gute Seiten im Netz, besonders die Website www.newsonjapan.com ist wirklich klasse und sehr aufschlussreich. Sie hat immer die neusten Nachrichten über Japan, sehr gut gegliedert in einzelne Rubriken und auch sonst lässt sich dort einiges finden. Auch hab ich mich weiter mit meinem japanisch beschäftigt und in meinem Übungsbuch von CLAIR gelernt. Heute war es sehr ruhig im Büro, da die meisten meiner Mitarbeiter eine Treffen in der Innenstadt hatten und wir gerade einmal 3 Leute waren. Heute war ich der letzte der nach hause ging um 17.30 Uhr. Normalerweise sind die anderen immer länger da und ich darf mich dann immer mit dem Satz verabschieden „ O saki ni shitsurei shimasu“ was soviel bedeutet wie „Entschuldigen Sie vielmals, dass ich schon vor Ihnen nach hause gehe!“ Lustig oder? Die sind hier bei allem extrem höflich. So war ich kurz nach 18 Uhr zu hause. Tottori ist ja eigentlich nicht so groß, gut es hat 150.000 Einwohner, die verteilen sich aber recht gut und man hat nicht so das Gefühl, das dies eine große Stadt wäre. Da kommt mir Tübingen mit seinen knapp 80.000 und Reutlingen mit mehr als 110.000 Einwohnern größer und lebhafter vor. Der Abendverkehr ist aber dennoch ätzend hier und ich brauch dafür immer eine gute halbe Stunde, bis ich zu hause bin. Zum Glück habe ich einige Schleichwege ausfindig machen können, so das ich hier die Maße an roter Ampeln gut umfahren kann. Von zu hause bis in meine Arbeit brauche ich morgens gerade einmal 7 Minuten, wenn es glatt läuft. Ich schlängele mich dann immer durch die winzigsten Strassen in den Wohngebieten hier. Die Strassen sind so schmal, das meist nur ein Auto Platz zum fahren hat, und man immer extrem an die Seite fahren muss, um überhaupt am Gegenverkehr vorbeikommen zu können. Dies wird dann noch durch die vielen Strommasten erschwert, die alle 10m am Straßenrand stehen und die Straße noch enger machen. Zu hause gab´s wieder einmal eine riesen Schüssel Nudeln, so oft zum einkaufen komme ich nun mal nicht, und wenn vier Tomaten 5 DM kosten, dann überlegt man sich doch ab und zu, ob der gesunde Lebensstil auch so gesund für die Brieftasche ist. Ab und zu mache ich mir auch eine große Schüssel gemischten Salat, doch wenn ich all die Zutaten zusammen rechn, komme ich da locker auf 10 DM für eine einzige Portion. Die Nudeln sind dagegen hier recht „billig“. 1 Kg Spagetthi kosten hier knapp 3 DM. Ok, wenn ich da an Deutschland denke gibt´s für 1 Kg das ganze für knapp 99 Pfennig, aber ich hab mich vom billig einkaufen schon lange verabschiedet. Unter 180 DM laufe ich im Supermarkt nie raus, wenn ich denn einmal einkaufen sollte. Und das reicht meist nur für eine Woche. Also wisst ihr dann auch wo mein Geld so überall hinfließt. Da machen sich die 150 DM fürs Handy im Monat recht bescheiden aus, oder ? Abends war also essen angesagt und ich hab mir wieder ein paar Replays des vergangenen NFL Spieltages angesehen. Wir kommen ja jetzt in die heiße Phase, und die Playoffs beginnen. Ihr wundert Euch sicher, das ich hier so oft vor der Scheibe hänge und Football schaue, nun, ich habe hier eben die Gelegenheit dazu, mehr als in Deutschland und die Saison läuft eben immer nur von September bis Januar, und so versucht man eben soviel wie möglich mit zu bekommen. Nach dem Super Bowl ist dann wieder für ein halbes Jahr Ruhe, und ich kann mich wichtigeren Dingen zuwenden. So war ich heute wieder um 2 Uhr im Bett, konnte aber bis 4 Uhr nicht einschlafen, keine Ahnung warum, dumm nur, das ich am nächsten Tag bereits um 9 Uhr aufstehen musste. Ich werde in den Ferien versuchen, wieder mal nen geregelten Tagesablauf zu bekommen.