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Dienstag, 29.Mai 2001 Nach der kurzen Nacht durfte ich mich um 8.45 Uhr aus dem Bett wälzen. Die
beiden anderen Deutschen waren bereits um 7.30 Uhr wach und sind runter zum Frühstück. Ich dagegen ließ es ausfallen und war dann ab 9 Uhr startbereit. Das Seminar fing um 9.15 Uhr im Untergeschoss des Hotels an. Die ganze Konferenz wurde ja von knapp 500 JETS besucht. Davon waren gut 70% ALT,
also Englisch Lehrer, und 29% CIR (Coordinator of International Relations). Wir SEA´s waren gerade einmal 9 Leute! In ganz Japan gibt es nur 34 SEA´s unter den gut 6000 JETS. Sind also doch etwas Besonderes .
Unser Seminar wurde so ähnlich wie eine Pressekonferenz gehalten. Vorne saßen die Organisatoren zu viert an einem Tisch und wir 9 waren auf drei
Tische aufgeteilt im Halbkreis vor ihnen. Ich saß mit Lutz und Torsten in der Mitte, links neben uns James, der Rugby-Coach aus Neu-Seeland, daneben
Nikola, Tennislehrer aus Serbien, und außen Odailton, ebenfalls Fußballer, aus Brasilien. Rechts von uns war die asiatische Fraktion mit Li Li und Hongling,
den zwei Chinesinnen, welche Tischtennis unterrichten, und ganz außen saß Dong Kuk, der Bogenschiessen lehrt.
Wir alle hatten ein Mikrofon auf dem Tisch und jeder hatte einen Knopf im Ohr für die Übersetzung, den der Hammer kommt erst noch! Das Seminar wurde in
Englisch gehalten, was für die meisten kein Problem war. Nur konnte der Brasilianer nur Portugiesisch und kein Japanisch oder Englisch. Die beiden Chinesinnen konnten zwar etwas Japanisch, aber kein Englisch, und der
Koreaner konnte gut Japanisch, aber kein Englisch. Tolle Kombination, gell?! Deshalb hatten wir in unserem Rücken, genau 12 Simultan-Übersetzer, die sich
abwechselten!! Übersetzt wurde in Englisch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch und Portugiesisch!!!
Jetzt dürft Ihr Euch vorstellen, was in diesem kleinen Raum abging, wenn nur einer einmal den Mund aufmachte. Hinter ihm fing ein ganzer Hühnerstall an
zu gackern, sozusagen, da die Übersetzer ja immer gleich mitübersetzten. Wir mussten dann immer etwas langsamer sprechen und Pausen machen, damit die hinten mitkommen konnten. Das Seminar wurde mit 3 Reden von den Organisatoren eröffnet und danach hatte jeder so ca. 10 Minuten Zeit, über sein Jahr zu berichten, was man
erlebt hat, wo man Schwierigkeiten hatte und was die Ziele für das zweite Jahr sind. Ich konnte ja nicht allzu viel erzählen, da ich ja gerade einmal 3
Wochen gecoacht hatte. Es war aber interessant zu hören, was bei den andere so abging.
Nach dem Mittagessen gab es dann ein Icebreaker Spiel, indem wir zu zweit als Teams zusammen gingen und eine Art Fragebogen beantworten mussten, für den es Punkte gab, welcher aber in Englisch, Japanisch Koreanisch,
Portugiesisch und Chinesisch geschrieben wurde. Ich war mit Li Li im Team, die ja kein Englisch sprach, und ich konnte ja leider auch kaum Japanisch, aber
das war ja der Sinn der Übung, sich eben zu verständigen. Wir mussten dann die Aufgaben erledigen und dabei im ganzen Hotel rumrennen und auch in
andere Seminarräume um zu erfahren was für ein Vortrag stattfand. Das ganze war also eine nette Sache. Zum Schluss referierte noch ein SEA aus dem
zweiten Jahr, Roland aus Ungarn, der Handballtrainer ist. Er konnte sogar sehr gut deutsch!!
Zum Abschluss gab es dann eine kleine Fotosession mit allen Teilnehmern und um 17.30 Uhr waren wir fertig.
Ich bin dann hoch ins Zimmer hab mich umgezogen und mich noch etwas ausgeruht für den Abend. Gegen 19 Uhr bin ich mit Alex, dem Rumänen/Amerikaner losgezogen. Er ist echt locker und wir werden noch
einiges unternehmen, er kommt aus Kurayoshi, also nur knapp eine Stunde von Tottori entfernt.Wir sind dann wieder in die Stadt rein um im Biergarten für 3000 Yen zu essen
und zu trinken. Haben dort wieder einen Haufen neuer Leute kennen gelernt und sind im Anschluss wieder in O´Ryan´s Irish Pub gegangen. War wieder
brechend voll. Hab den Abend mit einer Zigarre und 5 Long Island Ice Tea´s verbracht und mich wieder mit 1000 Leuten unterhalten. Dabei habe ich sogar
ein paar Leute getroffen, welche alle sehr gut deutsch konnten. Die waren immer super happy, das sie ihr deutsch endlich einmal benutzten konnten und
waren alle neidisch, das ich mein englisch überall benutzten und üben kann, was bei deutsch doch etwas schwierig ist.
Gegen 1 Uhr sind Alex, Tom, Brian und ich mit dem Taxi zurück ins Hotel um die Disco unsicher zu machen. Dieses mal war allerdings nicht ganz so viel los,
und sie haben auch wieder um kurz vor 2 Uhr dicht gemacht. Ok, dann ist man eben früher ins Bett gegangen, war auch ziemlich dicht.Noch kurz unter die
Dusche gesprungen und versucht, die Deutschen nicht aufzuwecken. Schätze mal Torsten saß wieder den ganzen Abend nur am Laptop und hat seine Trainerstunden vorbereitet! Voll der Deutsche eben. Tja, jeder wie er will
+grins+. War jedenfalls ein klasse Tag! |
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